Lebensgeschichte Erhard Stebler
Herr Erhard Stebler wurde am 31. Dezember 1934 geboren und wuchs in Nunningen bei Basel auf. Die Familie lebte mit den fünf Kindern auf einem Bauernhof, wobei er der zweitjüngste der Geschwister war. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte er eine Maurerlehre in Breitenbach. Nach dem Abschluss konnte er beim Baugeschäft seines Bruders einsteigen und als Maurerpolier eine Gruppe von Angestellten leiten. Bis zu seiner Pensionierung war er an der Erstellung unzähliger Maurerarbeiten und Gebäude beteiligt. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm auch die vielen Ausstellertage an der Mustermesse Basel.
Die grösste Leidenschaft in seinem Leben galt jedoch dem Musizieren. Seine musikalische Karriere begann in der Musikgesellschaft Nunningen, zunächst als Trompeter und später zusätzlich als Präsident. Während seiner Rekrutenschule gehörte er zum Militärspiel und absolvierte alle seine Diensttage als engagierter Musiker. Ein besonderes Erlebnis war der Auftritt des gesamten Musikkorps zum 80. Geburtstag von General Guisan in Lausanne. Herr Stebler interessierte sich nicht nur für das Trompetenspiel, sondern auch für das Tenor- und Altsaxophon. Durch das viele Üben und das harmonische Zusammenspiel mit seinen Kollegen gründeten sie eine Band, die schliesslich auf sechs Mitglieder anwuchs. Mit vielseitiger Tanzmusik begeisterten sie das Publikum an vielen Orten im Land und auch im grenznahen Frankreich. Wenn er von seiner Musikerzeit erzählt, leuchten seine Augen, und immer wieder sagt er in seinem Basler Dialekt: „Das isch ää scheeni Zyt gsi.“
Auch Skifahren war ein grosses Hobby von ihm. Doch nach einem Unfall, bei dem die beiden Ski zerbrachen und er sich den Arm brach, legte er das Skifahren an den Nagel. Langweilig wurde ihm jedoch nicht: „Ii bi ää richtigä Faasnächtler gsi“ – er feierte die Feste, wie sie fielen. Dass sein Geburtstag ausgerechnet an Silvester ist, hat ihn nie gestört, da es sowieso immer eine «Trinkete» war oder er mit der Band unterwegs war.
Herr Stebler ist verwitwet und hat zwei Kinder. Später fand er seine Jugendkollegin wieder und heiratete sie. Durch die Verwandtschaft seiner zweiten Frau zog er nach Gossau, wo sie ihr gemeinsames Leben fortsetzten. Obwohl er hier nicht viele Kontakte knüpfen konnte, fühlte er sich nie einsam. „Äs hät jo zäähtuusigi vo Iiwohner doo.“