Lebensgeschichte Maria Tobler
Frau Maria Tobler ist im Jahr 1936 geboren. Mit ihren fünf Geschwistern, ist sie auf einem Bauernhof aufgewachsen. Der elterliche Betrieb lag im Kornberg der Gemeinde Altstätten SG. Auf dem Hof mussten alle mitanpacken, denn es gab einiges zu bewältigen. Im Winter wurde das Vieh zu Hause versorgt und im Sommer verbrachten sie die Tage auf einer Alp. Weil es im Haushalt auch viel Arbeit hatte, unterstützte sie ihre Mutter. Die Beziehung zu ihrer Mutter sei sehr gut gewesen. In guter Erinnerung blieben ihr das Flicken von Kleidern und das gemeinsame Kochen mit ihr. Die Primarschule konnte sie im Dorf besuchen, die Mädchensekundarschule jedoch in Altstätten. Der Schulweg war lange, fast drei Kilometer bis zum Städtli.
Mit 18 Jahren konnte sie eine Arbeitsstelle antreten. Die verschiedenen Tätigkeiten im Restaurant bereiteten ihr grosse Freude. Durch diese Leidenschaft lernte sie das Hotel Krone in Trogen kennen. Sie denkt gerne an die 2-jährige Anstellungszeit zurück. Das geschichtsträchtige Lokal liegt direkt beim Landsgemeindeplatz. Generationen von Trognerinnen und Trogner kehrten ein, um Feste zu feiern. Hochzeiten, Taufen, Maturafeiern, Geburtstage, viele Anlässe von unterschiedlichen Arten wurden durchgeführt. An Wochenenden dauerte die Arbeit oft bis in die frühen Morgenstunden. Es blieb ihr nur wenig Schlaf, denn morgens um 8.00 Uhr war wieder Arbeitsbeginn. «Ich habe viel gearbeitet aber auch richtig viel Geld verdient» erzählt sie strahlend.
Wegen der Liebe und dem Job ihres zukünftigen Ehemannes, zügelte sie in eine Wohnung in St. Gallen. Das Paar wurde Eltern von einem Mädchen und einem Jungen. Leider hat das Schicksal zugeschlagen und der Mann hat die junge Familie verlassen. Frau Tobler kämpfte, mit Hilfe der Mutter, um das leibliche Wohl der Kinder. Sie war dankbar, als sie eine Arbeitsstelle bei der Swisscom in St. Gallen erhielt. Ca. 25 Jahre übte sie ihre Tätigkeit im Büro aus.
Später lernte sie Herrn Tobler kennen und kaufte mit ihm zusammen ein Eigenheim in Abtwil SG. Der Gartenbereich mit Beeren, Gemüse, Blumen und Rasen haben sie gerne zusammen gepflegt; es war ein willkommener Ausgleich zum Alltag. An freien Tagen erfreute sie sich an ihren Hobbys. Im Winter genoss sie das Skifahren und Schlitteln. Die Aktivitäten im Sommer, wie Velo fahren oder Wandern, verbrachte sie ebenfalls in der Natur.
In unserem Heim ist ihr der tägliche Spaziergang wichtig und ausserdem ist sie regelmässig an den Angebotsstunden vom Aktivierungsteam anwesend. Das «Jassen» am Freitagnachmittag ist ein fixer, wichtiger Bestandteil ihrer Woche.