Lebensgeschichte Roland Brenzikofer
Geboren wurde ich am 17. Februar 1941 in Safenwil im Aargau. Als Schreiner versorgte mein Vater unsere Familie und so konnte sich unsere Mutter vollumfänglich um uns Kinder und den Haushalt kümmern.
Für meine Eltern, meine Schwester und mich ging es nach den Jahren im Kanton Aargau weiter in den Kanton Thurgau, genauer gesagt nach Romanshorn. In Romanshorn startete meine schulische Karriere und so durfte ich dort den Kindergarten besuchen. Doch die Umzüge gingen munter weiter – die Gründe dafür sind mir bis heute unbekannt… Die Schulzeit besuchte ich grösstenteils, nach einem weiteren Umzug, in Mannenbach. Meine vorerst letzte «Züglete» war dann nach Steckborn, welche ich bis zur Hochzeit meine neue Heimat nennen durfte.
Ich fand in Steckborn schnell Anschluss und so ergab es sich, dass ich eine geeignete Arbeitsstelle fand. Wo, wenn nicht im grossen Unternehmen BERNINA – bekannt wie ein bunter Hund. Über 35 Jahre war ich dort tätig. Meine tägliche Arbeit war zu Beginn bei den Anschiebetischen einen Filz anzukleben. Nach einiger Zeit und meinem wachsenden Wissen übernahm ich diverse andere Arbeiten. Ich blicke glücklich und dankbar an die Zeit zurück, in der ich dort arbeiten durfte. Es war nicht nur ein normaler Arbeitsplatz, ich empfand es schon fast als zweite Familie. Zu meinem ehemaligen Chef pflegte ich ein sehr gutes Verhältnis. Gerne genossen wir gemeinsam auch mal ein Glas Wein oder ein selbst zubereitetes Essen.
Trotz der schönen Zeit in der Firma BERNINA war mein Traumberuf immer, Lokomotivführer bei der SBB zu werden. Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen meinem grössten Wunsch nicht nachgehen und diese Ausbildung nicht antreten. Schon als Kind war meine Faszination für Lokomotiven kaum in Worte zu fassen. Ich konnte mir die Züge, die Uniformen und die Depots nicht oft genug anschauen. Bei den geliebten Besuchen meiner Grosseltern in Romanshorn, war das Loki-Depot nicht weit entfernt. Sollten mich meine Grosseltern mal gesucht haben, wussten sie sofort, wo ich gesteckt habe.
Nebst der grossen Leidenschaft für Lokomotiven mochte ich es Kuchen zu backen oder zu kochen. Besonders gerne: Kartoffelstock mit einem leckeren Braten. Als passionierter Fischer durfte es auch gerne mal ein Fisch sein. Meine Fische zog ich sehr gerne am Untersee in Steckborn aus dem See. Da verbrachte ich gerne meine Zeit und die Stille. Auch das Fahrradfahren gehörte zu meinen Hobbys. Ein toller Ausflug war für mich die Fahrt von Steckborn nach Hamburg. Die gesamte Velo-Reise legte ich allein zurück und bin stolz darauf. Ich genoss nach meiner Ankunft in Deutschland vier schöne Tage in Hamburg und machte mich dann wieder auf den Nachhauseweg.
Nach einer spannenden und unvergesslichen Zeit am Bodensee zogen meine Frau und ich nach meiner Pensionierung nach Gossau SG, die Herkunft meiner Frau. Wo ich bis heute wohnhaft bin.
Gesundheitsbedingt trat ich im Jahr 2016 im Espel ein. Im Betagtenzentrum Schwalbe fehlt es mir an nichts und ich fühle mich zu Hause. Am Aktivierungsprogramm nehme ich immer sehr gerne teil und merke, dass ich so fit bleibe.