Lebensgeschichte Josef Brülisauer
Herr Brülisauer kam in den 1940er-Jahren im glarnerischen Ennenda zur Welt – in einer Zeit, in der man noch vieles von Hand machte und der Zusammenhalt in der Familie zählte. Sein Vater, ursprünglich aus Eggerstanden, arbeitete als Zimmermann in Braunwald. Oft denkt Herr Brülisauer mit einem Lächeln an die Ferien bei den Grosseltern zurück: einfache Zeiten auf einem kleinen Bergbauernhof, wenig Besitz, aber viel Herz und Wärme.
Als die Familie später ins Niederdorf nach Gossau zog, verbrachte er dort seine Jugend und lernte das Handwerk des Elektrikers bei der Firma Grossenbacher in St. Gallen-Bruggen. „Mit dem Velo und Anhänger war man unterwegs zur Kundschaft – für den Veloverschleiss gab’s eine kleine Entschädigung“, erzählt er schmunzelnd. Der Drahtesel seines Grossvaters war täglich im Einsatz – und steht sinnbildlich für seine Art, die Dinge anzupacken: bodenständig, zuverlässig und mit Ausdauer.
Mit 22 Jahren heiratete Herr Brülisauer und zog mit seiner Frau nach Sargans, wo ihre zwei Söhne zur Welt kamen. Das Leben stellte die junge Familie bald vor grosse Herausforderungen: Ihr Erstgeborener Peter wurde nach einer Impfung schwer krank – eine Situation, die niemand richtig erklären konnte. Reisen und Hobbys traten in den Hintergrund; Pflege, Geduld und Zusammenhalt bestimmten den Alltag.
Der zweite Sohn, Simon, ging seinen Weg bis an die ETH Zürich und promovierte dort in Physik – ein Erfolg, auf den Herr Brülisauer mit Stolz blickt.
Beruflich führte ihn sein Weg nach der Meisterprüfung zurück nach Gossau, wo er als Filialleiter in jener Firma tätig war, in der er einst seine Lehre absolvierte. 2004 wechselte er zur Firma TechCom, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Kollegen schätzten ihn für seine ruhige Art, sein Fachwissen und seine Verlässlichkeit – Eigenschaften, die ihn durch das ganze Leben begleiteten.
Ein besonderes Erinnerungsstück begleitet ihn bis heute: ein Landsgemeinde-Säbel, ein Geschenk seiner Frau. Viele Jahre schmückte er seine Wand, heute hat er ihn seinem Enkel weitergegeben – als Symbol für Werte, die bleiben: Beständigkeit, Verantwortung und Liebe zur Familie.
